Montag, 31. Oktober 2016

Randall Munroe - "What if? Was wäre wenn?"


Bild-Quelle: www.amazon.de


Über den Autor:
Randall Munroe wird 1984 in Pennsylvania geboren und arbeitet nach seinem Uni-Abschluss für die NASA an Robotern. Seit 2006 startet er seine Vollzeit-Karriere als Comic-Zeichner. Er wird bekannt durch seinen Webcomic auf xkcd.com
(Quelle: wikipedia)

Inhalt/Über das Buch:
Das Sachbuch beschäftigt sich mit allerhand hypothetischen, wissenschaftlichen Fragen an den Autor, bei denen eine extreme Fiktion mitspielt. Zum Beispiel:
"Wie lange könnte ein Atom-U-Boot auf einer Erdumlaufbahn durchhalten?"
"Wie viel MACHT-Energie kann Yoda erzeugen?"
"Wie hoch kann ein Mensch werfen?"
usw.

Meinung:
Das Buch lässt sich flüssig lesen, obwohl es sich um ein gut recherchiertes Sachbuch handelt. Der Autor lockert die wissenschaftlichen Erörterungen immer wieder durch seine lustigen Comics und allerhand einfallsreiche Kommentare und Fußnoten auf. Er macht hierbei auch witzige Bezüge zu den klassischen Fantasy und Science Fiction Geschichten, wie z.B. Star Wars...

Besonders gut gefällt mir sein Kapitel "Selbstbefruchtung", in dem er auch anschaulich die menschliche Genetik/Erblehre erklärt (für mich besonders interessant, weil ich Biologie nach der Zehnten abgewählt habe und deswegen keine Erblehre in der Schule durch genommen habe).

Außerdem finde ich, dass er in dem Kapitel "Lego-Brücke" besonders lustige und gut passende Fußnoten verwendet.
Er nimmt dabei auf geschickte Weise immer wieder Leute auf Korn, ohne dass es sehr angreifend wirkt.

Manche Kapitel sind lehrreicher als andere, aber alle sind irgendwie unterhaltsam. Wobei ich sagen muss, dass mir die zweite Hälfte besser gefallen hat als die Erste.

Meistens werden Physikfragen beantwortet - schade, dass nicht mehr auf die Bio Fragen eingegangen wird. Überhaupt wundere ich mich manchmal warum er einige Fragen in die Rubrik "Seltsame (und beunruhigende) Fragen aus dem "What if?"-Posteingang" abschiebt. Hier lässt er sie meist unbeantwortet und macht sich auch noch in Form eines Comics/einer Karikatur darüber lustig. Denn ich finde "Kann man so viel weinen, dass man davon austrocknet?" und "Wie hoch liegt der gesamte Nährwert eines durchschnittlichen menschlichen Körpers (Kalorien, Fett, Vitamine, Mineralstoffe usw.)?" mindestens genau so interessant, wie (die ausführlich beantwortete Frage) "Was wäre, wenn man eine Gewehrkugel von der Dichte eines Neutronensterns aus einer Handfeuerwaffe (wie auch immer) auf die Erdoberfläche abfeuert - würde die Erde da zerstört werden?".

Insgesamt macht mir das Buch Spaß aber ich kann es nur Leuten empfehlen, die sich auch sehr für wissenschaftliche Themen interessieren. Also ist das Buch aus meiner Sicht nur für Nerds und solche die es werden wollen interessant.

Fazit:
Wirklich nett für Zwischendurch. Super recherchiert. Macht Spaß, wenn man auf Wissenschaft steht...


Autor:Randall Munroe
Kategorie:Sachbuch, Science Fiction, Unterhaltung 
Erstveröffentl.:2014
Ausgabe von:2014
Seiten:368
Verlag:Knaus
ISBN:3-813506-525

Bewertung (max. 5 Pkt.)
Stil:4
Handlung:2
Charaktere:2
Spannung:2
Humor:4
Fantasie:3
Gesamteindruck: 3 

Freitag, 21. Oktober 2016

Susanne Riderer - "In Dir geborgen - Mein Krebs-Tagebuch"



Über den Autor:
Susanne Riderer (geb, 1967) ist Übersetzerin und engagiert sich ehrenamtlich in der Öffentlichkeitsarbeit des Missionswerks Wycliff.
(Quelle: aus dem Buch / Klappentext)

Inhalt/Über das Buch:
Susanne entdeckt einen Tumor und handelt nicht sofort. Sie lässt sich noch etwas Zeit bevor sie zum Arzt geht. Dann nimmt sie aber alles mutig auf sich und fühlt sich stets getröstet von Gott und der Aufmerksamkeit ihrer vielen Freunde.

Meinung:
Dieses kleine Büchlein lag bei meinem Vater auf dem Schreibtisch. Seine Frau konnte es leider nicht mehr, sie ist vor zehn Tagen an Krebs gestorben...

Um Krebs geht es auch in diesem Buch. Die Autorin schreibt von ihren Erfahrungen mit Brustkrebs.
In ihren kurzen Tagebucheinträgen fasst sie immer wieder Mut durch ihren Glauben. Sie verlässt sich darauf, dass Gott schon weiß was ER tut, und dass ER auch mit ihrer Krankheit einen höheren Sinn verfolgt. Sie vertraut vollständig auf Gott und hat auch keine Angst vor dem Tod, weil sie aus ihrer Sicht dann das Leben nach dem Tod bei Gott antreten würde.

Es ist eine schöne Vorstellung - vor nichts Angst haben. Alles wird kommen, wie Gott es geplant hat. Sie sagt zwar, man muss trotzdem alles hier versuchen zur Heilung (Operationen, Chemo, usw.), aber letztlich liegt es in Gottes Hand.
Kann ich das auch glauben? Habe ich genug Vertrauen, um mein Leben in SEINE Hände zu legen? Ich denke, ich bin schon so weit. Überhaupt, wenn man schon relativ viel Leid erfahren hat, kann man den Dingen entspannter entgegen blicken. Man kann doch alles irgendwie überstehen und wenn nicht, dann hat es halt nicht sollen sein - so spricht man sich dann immer selbst zu.
Ist das ein Fehler?
Ich meine ja nicht, dass man aufgeben soll. Aber sich nur zu fürchten bringt überhaupt nichts.

Ich finde es schade, dass das Buch nicht weiter in die Tiefe geht. Es handelt sich wirklich nur um kurze Notizen. Man kann sich noch so viele Gedanken dazu machen. Aber das muss man dann allein. Das Buch dient hier nicht als Werkzeug für diese tiefen Gedanken.

Die Bibelstellen sind wirklich schön ausgewählt und überaus passend eingearbeitet. Gefällt mir insgesamt sehr gut.
Dennoch würde ich das Buch niemandem in die Hand drücken, der selbst gerade schlimm erkrankt ist - wirkt das Buch auf mich doch sehr kurzweilig, auch was das schwierige Thema des Umgangs mit so einer Krankheit ist. Es wirkt fast so, als wäre es ein leichtes mit der Krankheit fertig zu werden. Mit Gottes Hilfe möge es das vielleicht auch sein, aber es kann auch ganz anders aussehen. Schwieriges Thema. Zu kurzes Buch dafür.

Fazit:
Nett eingearbeitete Bibelzitate, in eine eher schwierige Situation und dafür leider etwas flach bearbeitet...

Zitat:
Am Abend vor der Computertomografie stoße ich auf Jeremia 17,7-8: "Gesegnet ist der Mensch, der sich auf den Herrn verlässt und dessen Zuversicht der Herr ist. Der ist wie eine Baum, am Wasser gepflanzt ... Denn obgleich die Hitze kommt, fürchtet er sich nicht ..."
   Am nächsten Morgen komme ich also in diese berühmt-berüchtigte Röhre. Bevor der Arzt mir das Kontrastmittel spritzt, sagt er: "Sie werden wahrscheinlich gleich so eine Hitze fühlen, aber Sie brauchen nicht zu erschrecken, das ist nichts Schlimmes." Ich muss fast grinsen, denke dankbar an den Vers von gestern Abend, und antworte: "Nein, wenn die Hitze kommt, fürchte ich mich nicht."
[...]
(Seite 20, Die Hitze)

Autor:Susanne Riederer
Kategorie:Erfahrungen, Tagebuch, Notizen 
Erstveröffentl.:2010
Ausgabe von:2010
Seiten:116
Verlag:Francke
ISBN:978-3-86827-198-0 

Bewertung (max. 5 Pkt.)
Stil:3-4
Handlung:2
Charaktere:2
Spannung:3
Humor:2
Fantasie:2
Gesamteindruck: