Montag, 28. November 2016

Franz Kafka - "Die Verwandlung"

Bild-Quelle: www.amazon.de


Über den Autor:
Franz Kafka wird 1883 in Prag geboren und stirbt 1924 in einem Wiener Sanatorium an Kehlkopf-Tuberkulose, nach einem wenig erfolgreichem Leben. Kafka, einer der bedeutendste Erzähler des 20. Jahrhunderts, mit seiner formal wie inhaltlich einzigartigen Schreibweise, ist keiner literarischen Strömung zuzuordnen.
(Quelle: wikipedia)

Inhalt/Über das Buch:
Gregor erwacht in seinem Bett und stellt fest, dass er sich in ein riesiges Insekt verwandelt hat.
Die Erzählung handelt von seinen Emotionen, den Aktionen/Reaktionen seiner Familie und deren Entwicklung, bis zu Gregors Tod nach einigen Monaten.

Meinung:
Die Erzählung ist intensiv und überraschend fantasievoll für ein Werk aus dieser Zeit.

Man fühlt sofort mit Gregor mit. Dennoch habe ich mir später gewünscht, er hätte versucht irgendetwas an seiner Lage zu verbessern oder zu ändern.

Aber darum scheint es gar nicht zu gehen. Es kommt mir vor, als wollte er seinem alten Leben auf diese Weise entfliehen. Eine Zeit lang habe ich sogar gedacht, er hätte sich nicht wirklich in ein riesiges Insekt verwandelt, sondern er hätte "lediglich" ein psychisches Problem.

Wirklich erschreckend für mich ist die Reaktion der Familienmitglieder auf Gregors Verwandlung. Die Eltern wollen nichts mehr mit ihm zu tun haben, geschweige denn Helfen. Das kommt mir sehr scheinheilig und wenig sozial vor.
Die Schwester nutzt die Gelegenheit um selbst in der Familie aufzusteigen. Am Ende hat sie eine tonangebende Stellung innerhalb der Familie. Das wirkt auf mich äußerst verräterisch. In gewisser Hinsicht, hat sie sich mehr verwandelt als Gregor, der zunehmend hilflos wird und langsam eingeht.

Insgesamt macht mich die Geschichte sehr traurig.

Da es sich um das erste Werk von Kafka handelt, dass ich gelesen habe, war ich doch sehr überrascht von dem modernen Stil. Sehr beeindrucken - ich hatte weniger erwartet...

Fazit:
Eine kurzweilige, tragische Erzählung, die vom Stil her ihrer Zeit weit voraus eilt.


Autor:Franz Kafka
Kategorie:Erzählung
Erstveröffentl.:1915
Ausgabe von:2016
Seiten:73
Verlag:Kindle Edition
ASIN:B004UBAIAC

Bewertung (max. 5 Pkt.)
Stil:5
Handlung:3
Charaktere:4
Spannung:3
Humor:2
Fantasie:4
Gesamteindruck:3-4

Dienstag, 22. November 2016

James Dashner - "Maze Runner - Die Auserwählten 3 - In der Todeszone"



Band 3 der Maze Runner-Trilogie

Über den Autor:
James Dashner wird 1972 in Georgie (USA) geboren. Er studiert und arbeitet zunächst im Bereich Rechnungswesen, bevor er beschließt sich gänzlich der Schriftstellerei zu widmen. 2003 bringt er seinen ersten Roman heraus und erhält in den folgenden Jahren zahlreiche Auszeichnungen für seine Werke.
(Quelle: wikipedia)

Inhalt/Über das Buch:
Die Experimente sind vorbei. Zumindest wird das von ANGST behauptet. Thomas und seine Freunde trauen der Organisation aber nicht über den Weg und beschließen zu fliehen. Können sie etwas gegen die Versuche an den Menschen unternehmen?

Meinung:
Thomas wird uns in der gesamten Trilogie als äußerst willensstark präsentiert. Er übersteht die übelsten Situationen und unwegsamsten Wendungen fast ohne Blessuren. Zumindest merkt man ihm nichts davon an und das, obwohl er sogar mehrfach angeschossen wird. Etwas unrealistisch wie viel er als einzelner Mensch, oft sogar auf sich allein gestellt, wegstecken kann.
Dabei nimmt sein Charakter durch immer mehr wiederkehrende Erinnerungen, im Laufe der drei Bücher an Tiefe und Facettenreichtum enorm zu. Das gefällt mir sehr gut.
Von den anderen Charakteren bekommen wir nur sehr wenig mit. Erst am Ende kommt auch hier einiges an Background zu Tage, aber erst nach dem eigentlichen Roman.

Den Abschluss (letzte Teil des dritten Buches) finde ich einerseits durch die Berichte der Wissenschaftler sehr gelungen und atmosphärisch. Andererseits sagt mir die Auflösung wenig zu, weil ich mit etwas Spektakulärerem gerechnet habe. Die ganze Spannung wird bis zum zerreißen aufgebaut. Als Leser überlege ich mir schon verschieden Szenarien für ein mögliches Ende. Und dann geht alles ganz schnell und endet fast schon unwirklich und etwas unrealistisch. (Achtung Spoiler: wo soll dieser paradiesische, sichere Ort sein, wo die Immunen am Ende landen? Warum sind hier nicht schon Menschen? Warum ist dieser Ort von den Sonneneruptionen offensichtlich verschont geblieben? Zu viele Fragen für meinen Geschmack.)

Für mich gibt es gegen End noch ein paar andere Ungereimtheiten. Sowieso hört es sich alles schon ziemlich nach Drehbuch an. Bestimmt war von Anfang an geplant, die drei Bücher verfilmen zu lassen.
Also leider etwas zu konstruiert.

Aber auf jeden Fall gut geschrieben. Obwohl das Buch nicht in der Ich-Perspektive geschrieben ist, kann man sich immer hundertprozentig in Thomas hineinversetzen. Am Ende kann man seine Furchtlosigkeit richtig spüren. Aus meiner Sicht sehr gut gemacht.

Insgesamt kann ich sagen, dass mir die Trilogie super gefällt. Die Idee und das Thema finde ich fesselnd. Später merkt man, dass es nicht nur eine Dystopie ist, sondern auch richtige Zombies unterwegs sind. Diese sind aber nicht wie gewöhnlich hirnlos und blutrünstig. Thomas lernt Cranks in verschiedenen Krankheitsstadien kennen, was viel realistischer ist, als stupide Tötungsbestien.

Das Lesen der Trilogie machst wirklich Spaß und ist auch nicht nur für Jugendliche zu empfehlen.

Als nächstes will ich mir die ersten Beiden Filme mal anschauen. Der dritte Film muss warten, bis sich der Hauptdarsteller von seinen Verletzungen vom Dreh erholt hat und der Film fertig produziert werden kann.
Bin schon gespannt...

Fazit:
Eine gelungene Dystopie für Jugendliche und Erwachsene. Super geschrieben. Am Ende meiner Meinung nach mit kleinen Schwächen in der Story.
Empfehlenswert.

Zitat:
Newt, Brenda und Minho feuerten durch den Türspalt hindurch Granaten in die Dunkelheit. Thomas ging vorsichtig auf seine Position und fing ebenfalls an, in das Gewirr tanzender Stromschläge zu schießen, die hinter der Tür knisterten. Das nachladen dauerte ein paar Sekunden, aber in Kürze hatten sie einen Teppich aus grellem Licht und Explosionen erzeugt. Nirgendwo ein Zeichen von Menschen, niemand erwiderte ihr Feuer.
Thomas ließ die Waffe sinken. "Stopp!", schrie er. "Verschwendet keine Munition mehr!"
[...]
(Seite 95)

Autor:James Dashner
Kategorie:Dystopie / Fantasy / Jugendbuch 
Erstveröffentl.:2011/2013
Ausgabe von:2014
Seiten:530
Verlag:Carlsen
ISBN:978-3-551-52068-5

Bewertung (max. 5 Pkt.)
Stil:5
Handlung:4
Charaktere:4
Spannung:4
Humor:3
Fantasie:4
Gesamteindruck:4

Donnerstag, 3. November 2016

James Dashner - "Maze Runner - Die Auserwählten 2 - In der Brandwüste"



Band 2 der Maze Runner-Trilogie

Über den Autor:
James Dashner wird 1972 in Georgia (USA) geboren. Er studiert und arbeitet zunächst im Bereich Rechnungswesen, bevor er beschließt sich gänzlich der Schriftstellerei zu widmen. 2003 bringt er seinen ersten Roman heraus und erhält in den folgenden Jahren zahlreiche Auszeichnungen für seine Werke.
(Quelle: wikipedia)

Inhalt/Über das Buch:
Die Lichter realisieren, das man der Organisation ANGST nicht trauen kann. Sie müssen es irgendwie schaffen durch die Brandwüste und die Stadt in den "sicheren Hafen" zu gelangen. Doch die Stadt ist überlaufen von den Cranks.

Meinung:
Als mittlerer Band der Trilogie lebt der Roman davon teilweise Fragen zu beantworten, aber immer wieder Neue aufzuwerfen. An dieser Stelle möchte ich nicht gerne viel Spoilern, deswegen mache ich es kurz:

Das Buch ist actionreicher als sein Vorgänger. Es fühlt sich ein bisschen wie eine Folge von "The Walking Dead" an. Oder wie eine Mischung aus "Mad Max" und "Die Tribute von Panem".
Man fiebert mit dem dem Hauptcharakter mit. Aber es stört mich, dass er so blind und blauäugig durch die Gegend rennt. Wenn ihm jemand was getan hat, ist das nach zwei Seiten wieder vergeben und vergessen. Auch wenn gesagt wird, das Tom am Ende kein Vertrauen mehr zu Teresa hat, merkt man davon nicht viel. Finde ich schlecht umgesetzt.

Mehr kann ich eigentlich erst sagen, wenn ich auch den dritten Band gelesen habe. Man muss die Trilogie glaube ich eher als Ganzes bewerten.

Fazit:
Actionreicher und spannender als sein Vorgänger, lässt aber viele Fragen offen. Mal sehen, wie es weitergeht...

Zitat:
Es war eine Wüste.
Vor ihnen erstreckte sich die flache Einöde aus trockener, lebloser Erde, so weit das Auge reichte. Weit und breit kein Baum. Kein Busch. Keine Hügel oder Täler. Nichts als ein orangegelbes Meer aus Staub und Steinen; heiße Luft schwamm am Horizont und waberte himmelwärts, als ob jedes Leben, das es dort vielleicht geben mochte, in den wolkenlosen, blassblauen Himmel schmelzen würde.
[...]
(Seite 136)

Autor:James Dashner
Kategorie:Dystopie / Fantasy / Jugendbuch 
Erstveröffentl.:2010
Ausgabe von:2014
Seiten:484
Verlag:Carlsen
ISBN:978-3-551-52068-5

Bewertung (max. 5 Pkt.)
Stil:4-5
Handlung:4
Charaktere:4
Spannung:4
Humor:3
Fantasie:3
Gesamteindruck:4--