Sonntag, 5. Juli 2015

John Green - "Das Schicksal ist ein mieser Verräter"



Über den Autor:
John Michael Green wird 1977 in Indianapolis (USA) geboren und studiert später Englisch und vergleichende Religionswissenschaften in Ohio. Zunächst plant er Pastor zu werden, was er aber abbricht und anfängt Texte zu veröffentlichen.
Seine Romane werden weltweit gelobt. "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" wird 2014 sogar verfilmt.
(Quelle: wikipedia)

Inhalt/Über das Buch:
Hazel lernt den siebzehnjährigen Augustus (Gus) in einer Selbsthilfegruppe für krebskranke Jugendliche kennen und verliebt sich in den charismatischen Ex-Krebskranken. Sie weiß, dass sie nicht geheilt werden kann. Kann sie sich so auf die Liebe einlassen?

Meinung:
Das Buch macht mich traurig, obwohl es offensichtlich das Gegenteil bewirken will und versucht, den Leser anders über Krankheit, Tod und Verlust denken lassen will.
Man fragt sich unweigerlich, was die Aussage des Buches ist, vorauf will der Autor sein Augenmerk lenken? Ich verstehe es so, dass John Green meint, man soll einfach nur leben um des Lebens willen. Sich zu wünschen man wäre so wichtig um in Erinnerung zu bleiben, sei nicht der beste Weg. Damit wird man nicht glücklich. Lieber einfach in den Tag leben und versuchen zu erkennen, dass man (wahrscheinlich) bereits geliebt wird. Also soll man wohl nicht griesgrämig werden, wenn einen das Leben beutelt. So habe ich das verstanden.
Das erinnert mich an die japanische Weisheit, die wir (mein Mann und ich) auf unserer Japan-Reise kennengelernt haben: "ich kenne nur Zufriedenheit".

Glücklich sein mit dem was man hat, ist nicht immer einfach. Und wenn etwas Gutes endet, ist es noch schwieriger dieses los zu lassen. Aber der Roman versucht einen genau darauf hinzuweisen, dass es nichts bringt alles zu verklären oder allem hinterher zu trauern. Oder verstehe ich alles falsch?
Auf jeden Fall bringt einen die Geschichte wirklich zum Nachdenken. Man fragt sich, wie man selbst reagieren würde? Wie würde ich handeln? Wäre ich verzweifelt?

Trotzdem muss ich leider auch wieder kritisieren, das unsere zwei Hauptcharaktere wieder sehr heldenhaft dargestellt werden. So vorbildliche Jugendliche kenne ich nicht. Aber der Autor schafft es diesen Eindruck abzumildern, in dem er gegen Ende betont, dass Gus an einer bestimmten Stelle auch "nur" ein weinendes Kind ist... Das passt ganz gut und mildert den etwas zu heroischen Charakter von Gus und Hazel ab.

Ich vermute, dass der Autor seine eigenen Erfahrungen, die er in einem Krankenhaus während seiner Ausbildung zum Pastor gemacht hat, in dem Roman verarbeitet.
Das Buch wirkt außerdem gut recherchiert, was ist sehr positiv finde. Sowohl für Jugendliche, als auch für Erwachsene sehr gut geeignet.
Ich werde mir auf jeden Fall auch bald die Verfilmung ansehen.

Fazit:
Ein sensibles Buch über Krankheit, Tod, Verlust und Trauer, was sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene sehr gut geeignet ist...

Zitat:
Ich versuchte mir einzureden, dass die Welt keine Wunscherfüllungsmaschine war, dass ich mit Krebs lebte und nicht daran starb, dass ich mich nicht von ihm umbringen lassen dürfte, bevor er mich umbrachte, und dann fing ich an zu murmeln, dumm dumm dumm dumm dumm dumm, immer und immer wieder, bis sich der Klang von der Bedeutung löste. Ich murmelte immer noch vor mich hin, als er zurückrief.
[...]
(Seite 132, Kapitel 8)

Autor:John Michael Green
Kategorie:Gesellschaft/Erfahrungen/Jugendbuch 
Erstveröffentl.:2012
Ausgabe von:2015
Seiten:338
Verlag:dtv
ISBN:3-423-62583-8

Bewertung (max. 5 Pkt.)
Stil:5
Handlung:3
Charaktere:4
Spannung:3
Humor:3
Fantasie:3
Gesamteindruck:4

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