Montag, 5. November 2012

Kristin Cashore - "Die Königliche"


Über den Autor:
Kristin Cashore (Geburtsjahr ubekannt - großes Geheimnis) ist in Pennsylvania geboren. Nach dem College studiert sie in Boston Literatur (Kinderbücher) und arbeitet danach als Lektorin und Texterin. Nebenbei jobbt sie in verschiedenen Nebenjobs.
Der Durchbruch als Schriftstellerin gelingt ihr 2008 mit ihrem Roman "Die Beschenkte".
Mehr über sie könnt ihr auf ihrem eigenen Blog erfahren:
(Quelle: Kristin Cashores Blog)

Inhalt/Über das Buch:
Bitterblue ist erwachsen geworden und stellt sich ihren Aufgaben als Königin. Sie erwacht aus jahrelang einstudierter Rutine und erkennt mit Erschrecken, dass es viele Geheimnisse in ihrem Palast, ihrer Stadt und mit ihrer Vergangenheit zu entdecken und zu bewältigen gilt.

Meinung:
Ich bin begeistert von diesem dritten Buch der jungen Autorin Kristin Cashore. Nach ihren ersten beiden Werken, habe ich mit einer eingängigen Fortsetzung der Fantasy-Welt rund um Beschenkte, Monster, starke Frauen und schöne Prinzen gerechnet. Bekommen habe ich eine faszinierende Geschichte über eine junge Königin, die die Wunden der jahrelangen Schreckensherrschafft ihres Vaters heilen muss.

Das Buch bietet deutlich mehr Tiefgang als der normale Durchschnitts-Fantasyroman. Unser Hauptcharakter muss das Rätsel der Vergangenheit lösen und stellt sich dabei immer wieder psychologischen Hürden. Bald schwillt der Berg den es zu bewältigen gilt auf ein scheinbar unüberwindliches Gebirge an. Der Leser empfindet sowohl die Probleme, als auch die Unsicherheiten der sich Königin Bitterblue stellt. Einzig die Unterstützung durch ihre Freunde hat immer Bestand. Dies kann man gleichzeitig als Zugeständnis zu einem Jugendroman werten (in Wirklichkeit begibt sich die Königin nicht in Gefahr).

Auf anderen Ebenen kann ich das Buch in keiner Weise als für Jugendliche tauglich einstufen: die Grausamkeit von Bitterblues totem Vater nimmt erschreckende Maße an. Durch das Lesen wirken diese "Szenen" intensiv auf einen ein. Durch die zusätzliche starke Emotionalität der Protagonistin, lassen einen diese Stellen noch mehr erschauern.
Ich gebe hier eine klare Leseempfehlung: nur ab 16 Jahren und älter

Wie bei den beiden Vorgängern überzeugen Stil und Sprache. Man fühlt sich buchstäblich in diese fantastische Welt versetzt. Hier muss ich sagen, dass Cashore ihren Schreibstil noch weiter verfeinert hat und mich von der Spannung und den Geheimnissen in den Bann ziehen konnte.

Das Buch hat mich an vielen Stellen überrascht. Aus meiner Sicht handelt es sich um den bisher stärksten Teil der (thematischen nur unwesentlich zusammenhängenden) Trilogie.

Fazit:
Ein spannender Fantasy-Krimi um Vergangenheitsbewältigung, Politik und dunkle Geheimnisse. Empfehlenswert.

Zitat:
[...]
Bitterblue, plötzlich wütend geworden, schob das Buch zurück ins Regal. Dieses Buch, diese Erinnerung half ihr nicht. Sie brauchte nicht noch mehr bizarre Sachen, deren Sinn sie herausfinden musste.
Aber sie konnte es auch nicht hierlassen. Es hieß Das Buch der wahren Dinge. Sie war auf der Suche nach wahren Dingen, und dieses Buch, das sie nicht verstand, musste der Schlüssel zur Wahrheit über irgendetwas sein.
[S. 177]
Autor:Kristin Cashore
Kategorie:Fantasy
Erstveröffentl.:2012
Ausgabe von:2012
Seiten:570
Verlag:CARLSEN
ISBN:3-551-58268-3

Bewertung (max. 5 Pkt.)
Stil:5
Handlung:4
Charaktere:4
Spannung:5
Humor:3
Fantasie:5
Gesamteindruck:5

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