Freitag, 2. Oktober 2015

James Sallis - "Driver"



Über den Autor:
James Sallis wird 1944 in den USA geboren und arbeitet zunächst in verschiedenen Kliniken als Atemtherapeut, veröffentlicht aber bereits während des Studiums eigene Texte.
Bekannt wird er durch seine Detektivreihe um den Hauptcharakter Lew Griffin.
Sein preisgekrönter Roman "Driver" wird 2011 erfolgreich verfilmt (Hauptdarsteller: Ryan Gosling).
(Quelle: wikipedia)

Inhalt/Über das Buch:
Driver ist ein Auto-/Fahr-Stuntman in L.A. und nimmt hin und wieder auch andere Jobs an, als Fahrer von Fluchtfahrzeugen. Bis er eines Tages in ein abgekartetes Spiel gerät. Aber dafür rächt er sich...

Meinung:
Ein kurzer und knackiger Krimi (auch wenn ich mich wiederhole: Krimis sind nicht mein Lieblingsgenre), der mich durch den intensiven, fesselnden Schreibstil echt überzeugt. Die Dialoge wirken nicht gekünstelt (kleine Einschränkung für das letzte Kapitel) und sind spritzig, wie in einem Film/Drehbuch.

Der kurze Roman ist schnell gelesen und verspricht eine rasante "Fahrt" mit dem Auto-Stuntman Driver. Er hatte keine einfache Kindheit und man kann gut nachvollziehen, warum er sich von der Welt abkapselt. Dennoch wirkt das Buch doch insgesamt sehr dunkel auf mich, überaus schwarz und fast schon etwas depressiv. Der Hauptcharakter wirkt abgeklärt, als würde er über Allem stehen. Die Gesellschaft wird als äußerst negativ dargestellt, was seinen ständigen Fluchtgedanken/ seine Verborgenheit vor der Welt intensiviert. Schwierig zu beschreiben - die Atmosphäre ist einfach negativ geladen...

Insgesamt kann ich also sagen, dass der Roman sehr gut geschrieben ist. Die Story an sich gibt mir jetzt keine große Tiefe her, aber es handelt sich ja auch um einen kurzen Abriss aus Drivers Alltag. Die einzelnen Szenen haben fast schon Kurzgeschichten-Charakter. So ist das Buch äußerst kurzweilig und gut zu lesen.

Fazit:
Ein schöner kleiner Krimi, aber für mich auch nicht mehr.

Zitat:
"Das Arschloch hat 'ne Schrotflinte auf uns gerichtet, kannst du dir sowas vorstellen? Eine gottverdammte Schrotflinte!"
Sie hatten einen der mutmaßlichen Brüder zurückgelassen, erschossen oder auf dem Boden der Pfandleihe im Sterben liegend.
Außerdem hatten sie das beschissene Geld zurückgelassen.
[...]
(Seite 30, Kapitel 6)

Autor:James Sallis
Kategorie:Krimi/Thriller
Erstveröffentl.:2005
Ausgabe von:2009
Seiten:162
Verlag:Heyne
ISBN:3-453-40626-1

Bewertung (max. 5 Pkt.)
Stil:4
Handlung:2
Charaktere:3
Spannung:4
Humor:3
Fantasie:2
Gesamteindruck:3

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen