Donnerstag, 20. Juli 2017

Jane Austen - "Verstand und Gefühl"



Über den Autor:
Jane Austen wird 1775 in Hampshire (England) geboren und stirbt 1817 im Alter von 40 Jahren, unverheiratet.
Als Tochter eines Pfarrers wird sie für ein Mädchen aus dieser Zeit vergleichsweise gut gefördert und ist gebildet und belesen. Ihre Romane veröffentlicht sie erst nach dem Tod ihres Vaters und nach mehreren Umzügen.
Vor ihrem Tod lebt sie mit ihrer Mutter und ihrer ebenfalls unverheirateten älteren Schwester in einem Landhaus in Chawton, das heute ein kleines Jane-Austen-Museum beherbergt.
(Quelle: wikipedia)

Inhalt/Über das Buch:
Die beiden Schwestern Elinor und Marianne sind im heiratsfähigen Alter, als sie mit Mutter und kleiner Schwester in ein Landhaus umziehen müssen. Die leidenschaftliche Marianne verliebt sich dort sofort, aber die kopflastige Elinor lässt ihre Liebe in der alten Heimat zurück. Wird er trotzdem kommen? Und wird Marianne bald heiraten?

Meinung:
Der Großteil des Romans ist aus der Sicht Elinors erzählt. Sie bemüht sich stets das Richtige zu tun und bewahrt in jeder Situation die Diskretion. So erfährt sie viel, weiß viel und kann dennoch nur bedingt helfen.
Es geht wirklich die meiste Zeit darum, ob man den galanten Männern vertrauen kann, ob man sich bald verloben wird und seine Gefühle nicht jedermann unter die Nase zu halten. Es spielt in einer Zeit, um 1800, in der es offensichtlich den sittsamen Mädchen untersagt ist, zu forsch um ihre Liebe zu kämpfen. Die Etikette ist in diesem Buch sehr wichtig und äußerst anschaulich dargestellt.

Die unterschiedlichen Charaktere der beiden Schwestern sind exzellent herausgearbeitet. Dennoch handelt mir Elinor teilweise zu perfekt. Sie erlaubt sich keinen gefühlsmäßigen Ausrutscher und durchdenkt alles aufs Genaueste. Etwas unrealistisch.

Das Buch ist sehr gut geschrieben, auch wenn sich die ersten Dreiviertel der Handlung leicht vorausahnen lassen. Am Ende gibt es dich nochmal ein paar Überraschungen. Diese Sorgen dann für einen zackigen, gelungenen Schluss.

Die bekannte Verfilmung aus den Neunzigern ("Sin und Sinnlichkeit", mit Emma Thompson, Kate Winslet, Hugh Grant und Alan Rickman) habe ich zwar schon zweimal gesehen, kann mich aber im Moment gar nicht mehr Recht daran erinnern, so dass ich nicht mehr weiß ob die Handlung zum Buch passt. Werde mir den Film einfach bald nochmal anschauen. Er hatte mir damals sehr gut gefallen.

So kann ich auch über das Buch sagen, dass ich nicht enttäuscht war. Es hatte noch etwas mehr passieren können. Und einen Liebesroman brauche ich auch so bald nicht mehr lesen. Aber gefällt es mir gut.

Fazit:
Jane Austens erster Roman lässt sich auch heute noch super lesen. Auch wenn die Geschichte nicht gerade tiefsinnig ist, macht es Spaß das Buch zu lesen...

Zitat:
"Ich gebe zu" erwiderte Elinor, "daß alle Umstände für ihr Verlöbnis sprechen, bis auf einen, und dieser eine Umstand ist, daß sich beide völlig über diesen Punkt ausgeschwiegen haben, und der wiegt bei mir schwerer als fast jeder andere."
"Das ist doch merkwürdig! Du mußt ja eine sehr schlechte Meinung von Willoughby haben, wenn du allem, was sich offen zwischen ihnen abgespielt hat, noch daran zweifeln kannst, wie sie zueinander stehen. Sollte denn sein Verhalten gegen deine Schwester die ganze Zeit über nur Schauspielerei gewesen sein? Glaubst du etwa, daß sie ihm in Wirklichkeit gleichgültig ist?"
"Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Sicher wird er sie lieben."
[...]
(Seite 93, Erster Teil 1, Kapitel 15)

Autor:Jane Austen
Kategorie:Gesellschaft, Unterhaltung 
Erstveröffentl.:1811
Ausgabe von:2011
Seiten:440
Verlag:Anaconda
ISBN:978-3-86647-707-0 

Bewertung (max. 5 Pkt.)
Stil:4
Handlung:2
Charaktere:2-3
Spannung:2
Humor:2-3
Fantasie:2
Gesamteindruck:2-3

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