Donnerstag, 16. Januar 2014

Orson Scott Card - "Ender's Game 1 - Das große Spiel"

Quelle: www.amazon.de

Über den Autor:
"Orson Scott Card wurde in Washington geboren und wuchs in Arizona, Kalifornien und Utah auf. Neben dem Schreiben seiner viel beachteten Fantasy- und SF-Romane arbeitet Orson Scott Card als Dozent an der Southern Virginia University. Zurzeit lebt er mit seiner Frau und seiner Tochter in North Carolina."
Card war in der Vergangenheit ein aktiver Gläubiger. Er gehört der "Herz Jesu Christi Kirche der Heiligen der letzten Tage an" und ist ein Mormone.
(Quelle: amazon, hatrack.com)

Inhalt/Über das Buch:
Für Ender ist jede Hoffnung verloren, sich jemals wie ein "normales" Kind fühlen zu dürfen. Als dritter Sohn der Familie konnte er ohnehin noch nie glücklich werden. Dazu ständig terrorisiert von seinem älteren Bruder, der genau so intelligent ist wie Ender selbst, entkommt er nur von dessen Einfluss, indem er auf die Militärschule geht. Dort soll er den Kampf gegen die Krabbler lernen, die zwei Generationen vorher beinahe die Menschheit ausgerottet hätten.
Die Schule ist hart, aber Ender ist klug und zeigt innere Stärke. Er ist der geborene Kommandant - und das bereits im Alter von sieben Jahren!

Meinung:
Man fühlt von Anfang an mit. Ender ist nicht nur stark, sondern er ist auch gut und fair. Damit "stiehlt" er sich in das Herz von jedem Leser. Schade, dass solch ein Perfektionismus auf mich recht unrealistisch wirkt.
Dieser Eindruck wird aber teilweise dadurch gemildert, dass man spürt wie Ender innerlich leidet. Die Einsamkeit die er erfährt, lässt sich gut nachvollziehen. Immer der Beste zu kostet ihn beinahe jegliche soziale Kontakte. Das ist sehr gut vom Autor umgesetzt.

Gegen Ende des Romans schlägt Card immer mehr philosophische "Töne" an. Er wendet sich mehr und mehr religiösen Fragen zu, worum er aber zuletzt auch keinen Hehl macht. Ich finde es gut, dass Card diese tiefe Linie beibehält. Auch hier muss ich aber einwenden, dass es auf mich nicht logisch erscheint, dass die Menschheit am Ende "bekehrt" zu sein scheint, obwohl doch eigentlich nie jemand so gedacht oder gehandelt hat wie Ender. Er ist einfach zu gut - das passt nicht unbedingt in die Geschichte. Er ist ja kein Apostel und wird auch sonst nicht als geistlicher Führer dargestellt. Wie soll er also Milliarden Menschen beeinflussen können?

Außerdem stört mich, dass die anderen Charaktere nicht eingehender beleuchtet werden. Die Hauptfiguren sind sich dann doch alle zu ähnlich, für meinen Geschmack. Deswegen musste ich hier einen Punkt abziehen.

Dennoch wirkt die Geschichte auf mich sehr rund. Auch die Spannung bleibt bis zum Ende erhalten und dass obwohl sich die Auflösung schon recht frühzeitig abzeichnet.
Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Ich bin sehr froh, dass ich den Roman gelesen habe, bevor ich mir die neue Verfilmung mit Harrison Ford anschaue. Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen.

Fazit:
Eindeutig ein guter und wohl durchdachter Science Fiction Roman, der auch ohne Liebesgeschichte wunderbar auskommt und auch nicht oberflächlich ist.

Zitat:
Nicht durch das Mauseloch diesmal, sagte er sich. Der Riese hängt mir zum Halse heraus. Es ist ein blödes Spiel, und ich kann nie gewinnen. Egal, wofür ich mich entscheide, immer ist es falsch. [...]
(Kapitel 6 - Der Trank des Riesen)
Autor:Orson Scott Card
Kategorie:Science Fiction
Erstveröffentl.:1985
Ausgabe von:2012
Seiten:464
Verlag:Heyne
ISBN:3-45-331420-4

Bewertung (max. 5 Pkt.)
Stil:4
Handlung:3
Charaktere:4-
Spannung:4
Humor:2
Fantasie:3
Gesamteindruck:3++

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