Sonntag, 27. Oktober 2013

Bastian Bielendorfer - "Lehrerkind - Lebenslänglich Pausenhof"

Quelle: www.amazon.de
Über den Autor:
Bielendorfer wuchs in Gelsenkirchen als Sohn eines Lehrerehepaars auf. Er besuchte dort das Grillo-Gymnasium. Nach dem Abitur studierte er zunächst die Fächer Germanistik und Psychologie mit Lehramtsoption an der Uni Dortmund, wechselte dann Studienfach und Studienort und studiert seitdem Psychologie an der Uni Osnabrück.
(Zitat von: wiki)

Inhalt/Über das Buch:
Bastian Bielendorfer schreibt von seinen vielen negativen Erfahrungen während seiner Schullaufbahn. Dabei geht er auch äußerst deutlich auf seine verschiedenen Lehrer ein, die alle "ihr Fett weg bekommen".
Seine sozialen Probleme schiebt er zum großen Teil auf seine Eltern, die auch beide Lehrer sind. Aus seiner Sicht, wurde er von Anfang an von der Gesellschaft abgeschrieben.

Meinung:
Erstaunlicherweise hat das Buch nach dem ersten Drittel, das mich eher eingeschläfert hat, dann doch nochmal die Kurve bekommen. Von allzu stereotypischen Leherfiguren ging die Geschichte langsam in eine nachdenklich, sarkastische Gesellschaftstheorie über. Nicht so tiefsinnig wie vielleicht erhofft, aber durchaus vielversprechend und anregend.
Hierbei glänzt Bielendorfer durch einen intelligenten Alltags-Sprachstil, der zum Ende hin auch immer flüssiger und weniger gekünstelt wirkt.

Zum Glück wird an allen Stellen des Buches deutlich, dass er einzig von seinen Erfahrungen und Sichtweisen über die Lehrer schreibt, sonst hätte mich gestört, dass die Fachlehrer ständig über einen Kamm geschert werden. Aber ok, man merkt, dass es teilweise auch einfach nur witzig sein soll. Ziel erreicht. Ich habe auch manchmal ein die ein oder andere Macke gedacht, die mir auch an meinen Lehrern aufgefallen war.

Überhaupt hat mir gefallen, mich von Zeit zu Zeit in die Neunziger zurückversetzt gefühlt zu haben. Da Bielendorfer meine Generation ist, konnte ich an diesen Stellen etwas in Nostalgie schwelgen. Das hat Spaß gemacht und wurde zum Glück auch nicht zu viel. Diese Waage zu halten, stelle ich mir recht schwierig vor.

Insgesamt handelt es sich meiner Meinung nach um ein nettes Buch für Zwischendurch. Es geht nicht gerade in psychologische Tiefen, gibt aber Einblicke in den ganz normalen Schüler-Stress und weist darauf hin, dass die Schüler sich der Macken der Lehrer sehr wohl bewusst sind. Die Lehrer müssen hier teilweise einigem Stress standhalten. Aber wer hat behauptet, dass der Job einfach ist?

Fazit:
Ein nettes "Lesebuch" für Zwischendurch, nicht äußerst tiefgründig aber mit einem Schmunzeln zu lesen.

Zitat:
Aber heute scrabbeln wir, denn heute ist Montag.
  Scrabbeln ist an sich schon ein Spiel, das den meisten Menschen weniger Freude macht als eine Wurzelbehandlung mit der Kettensäge, und wenn man dann noch mit zwei Germanisten und einem schuhkartongroßen Wörterbuch am Tisch sitzt, dann bettelt man geradezu um die Kettensäge.
[...]

[Aus dem Kapitel: "Scrabble"]

Autor:Bastian Bielendorfer
Kategorie:Unterhaltung, Gesellschaft
Erstveröffentl.:2011
Ausgabe von:2011
Seiten:304
Verlag:Piper
ISBN:3-492-27296-7

Bewertung (max. 5 Pkt.)
Stil:4
Handlung:3
Charaktere:3
Spannung:2
Humor:4
Fantasie:2
Gesamteindruck:3

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