Samstag, 3. September 2011

Khalil Gibran - "Der Wanderer"



Über den Autor:

Khalil Gibran verbringt seine Jugend als libanesisches Imigrantenkind in den USA. Im Alter von 14 Jahren studiert er in seinem Heimatland Kunst, Französisch, Arabisch und arabische Literatur, kehrt aber bereits zwei Jahre später in die USA zurück.

Zunächst ist er als Maler erfolgreich, studiert dann aber Kunst und europäische Literatur und zieht nach New York, wo er sich als Dichter und philosophischer Autor erfolgreich etabliert.

Der Prophet, erschienen 1923 (dt. Erstausgabe 1925), gilt als Hauptwerk und zugleich als bekanntestes Werk Gibrans. In seinen spirituellen Aphorismen und Lebensweisheiten ging es ihm stets darum, das Herz seiner Zuhörer zu berühren. (Quelle: Wikipedia)



Inhalt:

Der Wanderer ist eine Sammlung von kurzen philosophischen Erzählungen, die märchenhaften Charakters sind. Der aphoristische Stil der Aussagen tritt deutlich in der Kürze der Texte und der lehrhaften Weisheit hervor.

Die Geschichten sind geprägt von arabischen Einflüssen und Sichtweisen durch den Autor und stellen ein Bindeglied zwischen westlicher und östlicher Kultur dar.



Meinung:

Das Büchlein lässt sich schön lesen. Die kurzen Geschichten sind meistens nur eine Seite lang, eine perfekte Minutengeschichte für Zwischendurch. Auch mein Mann hat sich das Buch gegriffen und ein zwei Geschichten daraus gelesen. Dann haben wir uns sogar noch darüber unterhalten.

Die Geschichten lassen sich bestimmt auch schön vorlesen.



Aus meiner Sicht, kann man das Buch unter Märchen kategorisieren. Die einzelnen Erzählungen scheinen zunächst nicht alle unbedingt sinnvoll zu enden. Wenn man sich darüber aber Gedanken macht, ergibt sich stets eine Aussage, was ja bestimmt Ziel des Autors war: den philosophischen Gedanken zu ergründen.



Aus manchen Geschichten hätte man meiner Meinung nach mit wenigen Worten etwas mehr Inhalt herausholen können. Die scheinbare Oberflächlichkeit der einen oder anderen Geschichte wirkt im Zusammenhang mit den Anderen nicht flach. Dies wird durch den einfühlsamen Erzählstil des Autors wieder relativiert.



Besonders gefallen haben mir die Geschichten:
  • Die Perle (S. 24)
  • Der Narr (S. 46)
  • Der Philosoph und der Schuster (S. 55)
  • Die Granatäpfel (S. 74)
  • Gott und viele Götter (S. 75)


Fazit:

Eine lohnenswerte Märchensammlung für Zwischendurch.



Die ersten Sätze:

[Der Wanderer S. 7]

Ich traf ihn an der Kreuzung, einen Mann nur in Mantel und Stock, das Gesicht verschleiert von Schmerz. Und wir grüßten einander, und ich sagte zu ihm:"Komm in mein Haus und sei mein Gast."
Und er kam.




Autor:Khalil Gibran
Kategorie:Märchen/Aphorismen
Erstveröffentl.:1932
Ausgabe von:2008
Seiten:100
Verlag:ANACONDA
ISBN:3-86647-278-5


Bewertung (max. 5 Pkt.)
Stil:3
Handlung:3
Charaktere:1
Spannung:1
Humor:2
Fantasie:4
Gesamteindruck:3

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